Davongekommen
(Kölsche-Berliner Klüngel …)
Da fuhr der Kanzler in der dunklen Winternacht
Durch `s Zwergenreich das Groß gemacht
Im Automobil, einer Kapsel aus Metall
von K nach B, fast schneller als Schall
Dabei hoffnungsvoll und an Sorgen arm
Dass er, der größte Vogel aus dem Schwarm
Sich nicht die Flügel bricht, ja, Federn lässt
Wo es doch gefroren glatt wo Regen nässt
Die Fahrt des Nachts im Luxusmobil
Für den Fahrer wohl kein leichtes Spiel
Für den Gefahrenen mehr Entspannung
Kehrt er doch heim aus der Verbannung
Mittels Kniff aus dem Reich der Zwerge
Örtlich nahe dem Fuß der sieben Berge
Befreit er sich aus einer üblen Klemme
Mit 'nem Gedicht fast ohne jede Strenge
Hob an mit Worten wo sonst Handwerksgesänge
Goss Öl ins knirschende Getriebe in das Gestänge
Vermied sowohl Konfrontation als auch arges Gedränge
Mied beredetes Schweigen, Reden von zu großer Länge
Rhetorisch geschickt verließ er dann den Raum
Mit 'nem Büttche bunt, man glaubt es mir kaum
Der Vorhang, zunächst offen, zog er ihn sanft zu
Wiegt der Mann sich nun schlafend im Auto in Ruh
Nach Februar, so sinn ich von Ferne hinzu
Kommt Merz, so sinn ich, ich träumender Filou
Im April denn wird wohl das Christkind gezeugt
Dann wissenschaftlich vom lieben Gott betreut
Das Gedicht findet hier langsam zum Ende
Die Orthografie kommt vielleicht etwas zu kurz
Wenig Zeit nur für die Wende
Steht der Dichter nun vorm sturz ...
Woelki der Bischof mit päpstlicher Weihe
Kriegt alles jedoch schnell auf die Reihe …
Sein Ruf zum Herrn von weit oben will eilen
Der Leser mag fortan bei dessem gnädigen Segen verweilen
© Auris cAeli
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