Das Märchen Frau Holle

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Ein Märchen der Bürger und Kapitalisten,
des Fleißes, des Reichtums, der Protagonisten,
des Wohlstands und Goldes, der Tugend, Moral
wo letztlich nur gelten Gewinn und die Zahl ?

Ein Märchen der Asche, des Mutes, des Handelns,
Verwöhntseins und Trägheit, verderblichen Wandelns,
des Brunnens, des Schicksals, der Tiefe, der Welt
heraus kommt ein Segen, ein Fluch, doch kein Geld

Ein Märchen der Göttin aus uralten Zeiten,
der Erde, der Mutter mit so vielen Seiten,
des Todes, der Fruchtbarkeit, ew'ger Natur
Beginn einer neuen Versöhnungskultur?


Das Grimm'sche Märchen 'Frau Holle' erschien 1812 im Übergang zum industriellen Zeitalter und könnte durchaus als bürgerliches Tugendmärchen durchgehen - wäre da nicht eine große Tradition im Hintergrund. Verfolgt man die Linien und Motive der Märchen und Sagen um Frau Holle zurück, stößt man unweigerlich auf weibliche Gottheiten, die durch den christlichen Gott-Vater in Europa verdrängt wurden. Sie stehen heute für einen neuen Umgang mit der Natur und der Erde.

Informationen zum Gedicht: Das Märchen Frau Holle

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08.01.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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