Das Haus der Kindheit
Dieses Haus,
einst mächtig
und turmhaft hoch gebaut,
jetzt wirkt es alt und klein:
scheu tret` ich ein.
Dunkelheit umfängt mich,
in der Luft ein Mief-Geruch,
ein bißchen wird mir bange,
dort,
wo man selbst hat
lang gewohnt,
heut` sich
mit sich selbst besucht.
Meine Schritte hallen,
viel zu laut im Treppenhaus,
auch das Licht
ist noch wie damals:
immer aus.
Jede Stufe mir so fremd
und doch vertraut,
heut` ist alles leise,
damals eher laut,
hier war ich daheim,
jetzt komm ich allein,
an Türen alt und neu
führt mich mein Weg hinauf,
hier wohnt der Maler
auch nicht mehr,
ich kenn den Klingel-Knauf.
Sich Wohn- an Wohnung reiht,
voll fremden Leben
zu jeder Jahreszeit,
mich aber zieht`s zum Boden
hoch empor,
wo ich in Träumen mich verlor.
Was seh` ich da,
so ganz versteckt,
da liegt vom Staube zugedeckt,
mein rotes Auto noch aus Blech,
und dort im morschen Loch,
mein kleines Püppchen noch.
Spielgut,
aus längst vergangenen Tagen,
es sieht mich an,
als wollte es mir etwas sagen.
Ich schließ die Augen,
ein Schwindel hält mich fest,
kann meinen Sinnen
nicht mehr trauen;
wie vom Wind gepresst,
renn ich hinaus
ein kleines Stück,
die frische Luft,
sie tut mir gut,
und gibt mir wieder
neuen Mut;
für ewig aber bleibt,
das Kind in seiner Gruft zurück.
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