Das Haus am See

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Immer wenn ich es seh,
das wunderschöne, pompöse Haus am See,
wünsche ich mich hinein,
möchte so gerne die Besitzerin sein.

Ich traf die Frau vom Haus am See
und was ich sah, tat mir weh.
Ihre rehbraunen Augen waren blau und blutunterlaufen,
dachte, Anstand und Respekt kann man auch mit Reichtum nicht kaufen.

Sie lebt schon ewig, im goldenen Käfig.
Und hat einen schlagkräftigen Mann,
der nichts anderes, als brutal sein kann.
Sie ist einsam in ihrem luxuriösem Haus,
doch sie hält die Demütigungen immer wieder aus.

Auf die Frage-warum verlässt du ihn nicht,
macht sie ein erschreckendes Gesicht.
Ich habe ihm Treue und Gehorsam geschworen,
dafür sind wir Frauen doch geboren.

Sie lebt noch immer im Haus am See
und wenn ich sie seh,
wünsche ich mir nicht mehr, die Hausherrin zu sein.
Da lebe ich lieber bescheiden und bleibe allein.

Informationen zum Gedicht: Das Haus am See

173 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
18.01.2019
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige