Das Glück des Sanftmütigen
Das Glück des Sanftmütigen
„Es wäre ihm schon ein Privileg“,
Sagte zu mir der Sanftmütige,
„Und keineswegs ein übles Sakrileg,
Sich zu schützen als der Wohlbehütete.“
Auch er musste sich schützen,
Als seine Welt aus den Fugen geriet.
Da kann Naivität gar nichts nützen,
Von dieser nimmt er deshalb Abschied.
Der Offene war immer schon gefährdet,
Denn er machte sich leicht angreifbar:
Gerne wurde er dort abgewertet,
Wo Beziehungen bereits sonderbar.
Da zieht sich der Sanftmütige zurück,
Weiß um den Neid toxischer Zeitgenossen
Und lebt nur noch in seinem vertrauten Glück
Mit Freuden – für Raum und Zeit eingegossen.
©Hans Hartmut Karg
2024
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