Das Gewitter – Fünf aneinandergereihte Tanka

Ein Gedicht von Jan Jendrejewski
Ein Kirschblütenbaum.
Der alte Tempeleingang
ist blütenbedeckt.

Dunkle Wolken ziehen auf.

Ein Wind in der schwülen Luft.

-

Am plätschernden Bach
sitzt auf einem großen Blatt
ein schwarzer Käfer.

Der Wind verweht die Blüten.

Ein Blitz und dann ein Donnern.

-

Die ersten Tropfen.
Im Schatten einer Kiefer
steht ein Pavillon.

Die Regenfront schlägt tosend
auf sein altes Holzdach ein.

-

Die Lotusblüte
in der Hand eines Buddha
bewachsen mit Moos.

Eine dicke Kröte sitzt
glänzend in einem Lichtstrahl.

-

Die Sonne durchbricht
die letzte dunkle Wolke.

In einer Pfütze
schwimmen weiße Kirschblüten.

Hinfort fliegt die Libelle.

Informationen zum Gedicht: Das Gewitter – Fünf aneinandergereihte Tanka

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07.06.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jan Jendrejewski) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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