Das Fremde in mir

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Das Fremde in mir

Sind es harte, feste Knoten
Oder nur verfärbte Stellen,
Die der Körper mir geboten,
Um mich in die Zeit zu stellen?

Ja, es gab Fukushima
Und natürlich Tschernobyl:
Präsent sind beide immer, ja,
Vergeblich sucht man das Idyll!

Ist es denn ein ferner Gott,
Der mich einen Fremdling nennt,
Mir hilft aus der Körpernot,
Weil er die Gebete kennt?

Ist es ein verquerer Geist,
Mit dem diese Zeit vertraut,
Unablässig um mich kreist,
Weil sie doch auf Sand gebaut?

Sind es mir vertraute Ahnen,
Die sich von mir doch entfernen,
Wenn die Menschen nicht mehr ahnen
Dass doch Hilfen sie besternen?

Hat die gute Erde gar
Längst die Hoffnungen verlassen,
Mit denen auch das Neue Jahr
Nicht mehr kann beim Schutze fassen?

Leib und Geist und Seel' zusammen,
Hatten die nicht das Gefühl,
Man muss nicht um Leben bangen,
Wenn der Ernst immer nur Spiel?


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Das Fremde in mir

1.064 mal gelesen
08.08.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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