Das ewige Lied vom zugesagten Termin

Ein Gedicht von Belix Bahei
Ein Mensch bestellt, entschlossen, ein Gerät,
dringend schnell, da es ohne nicht mehr geht.
Das alte es nimmer tut, ist ganz hin,
nur ein neues Gerät macht wirklich Sinn.
Geordert mit paar Wochen Wartezeit,
doch dazu ist unser Mensch gern bereit.

Als der zugesagte Termin doch recht überschritten
rief er beim Kundendienst an, um Auskunft zu erbitten:

„Leider ist etwas dazwischen gekommen.
Ärgerlich, aber im Grunde genommen
ist diese Verzögerung doch eher klein,
in einer Woche wird es bei Ihnen sein.“

Vergeblich auf das Gerät wartend, mehr als zwei Wochen,
hat er abermals mit dem Kundenservice gesprochen:

„Ja, ich habe schon von Ihrem Pech gehört,
irgendwas hat unseren Versand gestört.
Aber das werden wir sofort hinbiegen,
Sie sollen doch schnellsten ihr Gerät kriegen.“

Nachdem auch diese Zusage terminlich arg verfehlt,
wird dem Kunden am Telefon nun folgendes erzählt:

„Darum kümmern wir uns gleich jetzt sofort,
versprochen, darauf haben Sie mein Wort.
Ja, ihr Gerät geht heute noch hier raus
und ist morgen schon bei Ihnen zu Haus.“

Von dem erneut verpatzten Termin jetzt sichtlich verstört,
wendet er sich an den Service und sprachlos jenes hört:

„Näher betrachtet muss ich Ihnen leider gestehen,
wir können hier gar keinen Auftrag von Ihnen sehen.
Und wenn Sie keine Auftragsbestätigung haben,
dann ist das wie nicht bestellt, muss ich Ihnen sagen.
Aber ich kann Sie ja kurz durchstellen, zum Verkauf.
Die helfen gern, nehmen rasch Ihre Bestellung auf.“

Das Gerät diente zum Öffnen von einem Garagentor,
nun bleibt es geschlossen und der Mensch parkt zukünftig davor.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com

Informationen zum Gedicht: Das ewige Lied vom zugesagten Termin

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15.05.2020
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