Coronaopfer

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Coronaopfer

Das bangende Herz in Einsamkeit,
Verstrickt mit der Zeit der Not
Muss entziehen sich herrlicher Freiheit,
Die ihm einst das Schicksal bot.

Allein liegend im Apparateraum,
Verkabelt, verschlungen, im Koma:
Da schwindet ein letzter Lebenstraum,
Zerbrochen die Hoffnung, das Soma.

Da liegt ohne Nähe und Liebe
Der Mensch, überwacht, versehen,
Umgebettet, gehoben im Geschiebe,
So muss das für ihn weitergehen.

Er kann nichts selbst entscheiden,
Wird zum Objekt langer Therapie
Und muss die Tage durchleiden –
Daran dachte er früher nie!

Nichts ist mehr, wie's vorher war,
Kein Laut übertönt die Maschinen,
Unter Masken das Gesicht, das Haar
Und Helfer, die das alles bedienen.

So hat das Virus denn vorgeführt
Unser Leben, das immer auch bedroht,
Wo man keine Grenzen, viel Schmerzen spürt
Und der Erdkreis längst aus dem Lot.

Das bangende Herz in Einsamkeit,
Verstrickt mit der Zeit der Not
Muss entziehen sich herrlicher Freiheit,
Die ihm einst das Schicksal bot.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Coronaopfer

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14.04.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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