Clownerie
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Clownerie
Weiß geschminkt, grell das Gesicht,
traurige Tränen angemalt,
die echten dahinter sieht man nicht
sie werden vom grellen Licht überstrahlt.
Sie rinnen verstohlen über die Wangen,
tropfen auf den gerüschten Kragen
werden dort saugend aufgefangen.
Niemand wird sie hinterfragen!
Der Hanswurst daneben das Lachen befreit.
Sein linkisch, dämliches Benehmen
und mit lächerlicher Ungeschicklichkeit
kann er sie Stimmung beleben.
Trottelt coram publico,
das vor Lachen sich bepisst
der Weißclown, der da irgendwo
im Hintergrund, wird nicht vermisst.
Und das Volk tobt vor Freude wie nie.
Es ist bespasst im weiten Rund.
Doch die Wirklichkeit hinter der Clownerie
begreift es nicht ...wegen prustendem Mund!
Dies ist nur ein Bild, komme mir niemand mit „Akrobat schööön“
Nur Lautes und Spektakel ist erwünscht. Das was grell daherkommt,
das natürlich Menschliche wird nicht mehr wahrgenommen.
Das war die Absicht dieses Gedichtes: zum Besinnlichen zurückzukehren.
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