CARPE DIEM

Ein Gedicht von Markus Bürki
Zum neuen Jahr 2006


Die Sanduhr neues Jahr gebiert.
Korn um Korn rinnt durch die Enge.
Kein Takt, kein Schlag verrät die Strenge,
mit der hier Zeit gemessen wird.

Doch unerbittlich drängt’s von oben,
perlt’s ab an unsichtbarer Schnur;
vom Kopf wird in den Bauch verschoben,
so will’s die Laune der Natur.

Das Jahr bald um! Du siehst mit Schrecken,
wie manches blieb im Plane stecken;
und vieles, was man hätte sollen,
hat knapp erreicht den Zustand „wollen“.

Man schwört : „2-0-0-6- wird’s besser“!
Derweil wetzt man das Bratenmesser;
denn ratsam ist’s, vor grossen Werken
mit Speis und Trank sich erst zu stärken.

Silvester schöpft mit grossen Kellen!
Drum halte Mass und gib schön Acht:
Vergiss nicht, just um Mitternacht
die Sanduhr auf den Kopf zu stellen!

Denn Chronos liebt den Lauf der Zeit,
mag Stillstand nicht, noch Ewigkeit.
Er gibt und nimmt mit gleichem Schlag;
drum „Carpe Diem“, nutz deinen Tag.

Markus Bürki Schlosswil

Informationen zum Gedicht: CARPE DIEM

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25.08.2013
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