Brav weggucken

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Pöbeln, anrotzen, randalieren,
und junge Mädchen schikanieren,
dazu gehören, zu den Frechen,
wahllos, mit einem Messer stechen,
und Menschen, die am Boden liegen,
mit einem Tritt am Kopf besiegen.

„Gib mir fünf Euro auf die Kralle,
weil ich dir sonst, gleich eine knalle,
und dein Fahrrad, es gefällt mir sehr,
los, steig sofort ab und gib es her,
was sagst du, du bist gut erzogen,
du bist ein Nichtsnutz, bist verbogen.

Wir, das Volk, fürchten Terroristen
und sitzen längst auf Sprengstoffkisten,
die wir vor langer Zeit selbst packten,
an Resultate gar nicht dachten,
solch Problem muss man innen lösen,
denn außen ist es nie gewesen.

Doch wenn man´s heute beim Namen nennt,
kommt sofort das Totschlagargument,
weil es dem Gutmenschen gar nicht schmeckt,
ist es gleich - politisch inkorrekt,
was übrig bleibt, ist Schulterzucken
und weiterhin – schön brav weggucken.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Brav weggucken

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12.01.2025
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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