BrandStiftung

Ein Gedicht von Reiner Rinkes
Als die Bodenspekulanten
Den idealen Boden fanden
Auf dem nur ein paar tausend Bäume
Und ein paar Dutzend Hütten standen
Die ihre kapitalen Träume
Samt Gewinnerwartung störten
Ließen sie mal kurzerhanden
Bäume, Hütten niederbrennen
Menschen um ihr Leben rennen
Machten sie zu Obdachlosen
Spielten die total Empörten
Die vollkommen Ahnungslosen
Gründeten gleich ganz spontan
Weil sie so betroffen warn
Eine Stiftung, die ganz witzig
Ebenso gemein wie nützig
Indem sie die gesammelten Gelder
Zur Rettung der bedrohten Wälder
Recht werbewirksam investierten
Zur gleichen Zeit ein paar korrupte
Politiker heim- und ordentlich schmierten
Was sich als echter Glücksfall entpuppte
Denn die zündende Idee mit dem Feuerlegen
Brachte ihnen der günstigen Steuern wegen
Zu dem eh schon eingeplanten
In solcher Höhe kaum geahnten
Reichen, finanziellen Segen
Gleich den nächsten warmen Regen
Vom Fiskus, was die Bodenspekulanten
Begrüßten und völlig in Ordnung fanden …

… und ich glaub, ich steh im Wald, und der Wald steht in Flammen
Doch ich kann nichts erkennen, hier ist alles voller Rauch
Und es hängt mal wieder alles mit allem zusammen
Mit den Bäumen verbrennen wir am Ende eben auch

Informationen zum Gedicht: BrandStiftung

722 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
25.02.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige