Blättchens Übermut

Ein Gedicht von Helga
Noch hängen Blätter viel am Baume,
doch manches Blatt wiegt sich im Traume,
und möchte flattern mit dem Wind,
wie ein Falter so geschwind.

Dann plötzlich über Nacht,
ist der Herbst vom Schlaf erwacht,
hat alles Grün dann übermalt,
unser Blättchen jetzt erstrahlt.

Immer stärker rauscht der Wind,
freut sich wie ein kleines Kind,
das Blättchen wird auf einmal frei,
und jubelt laut: Juchhei, juchhei!

Es wirbelt auf und wieder nieder,
wie sind die and`ren doch so bieder,
wie ein Falter kann ich fliegen,
niemand wird mich jetzt mehr kriegen.

Erschöpft taumelt das Blatt zu Boden,
landet auf den Gräsersoden,
liegt nun auf dem grünen Gras,
verwelkt allmählich und wird blass.

Bevor des Blättchens Licht erlischt,
es leise dann noch zu sich spricht:
wie schön war doch die Zeit,
als ich hing an Baumes Zweig.


Grassoden: ausgestochenes Grasstück

Informationen zum Gedicht: Blättchens Übermut

28 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
1
06.09.2024
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige