Bescheidenheit
Bescheidenheit
©Hans Hartmut Karg
2018
Dem Reichen wie dem Armen blüht der Tod,
Keiner kann ihm von der Schippe springen.
Es hilft auch keine Flucht, kein flehend' Singen,
Niemand entkommt endlich doch dieser Not.
Der Atheist nimmt diesen Tod als Takt,
Denn fatalistisch bleibt das End' im Ende,
Gibt dazu weder Anderes noch Wende:
Das Nichts, es ist und bleibt ihm Fakt.
Der Christ findet im Glauben Trost
Wie auch der Jude und der Moslem.
Das Beten ist manchmal schon unbequem,
Doch Auferstehung lockt als edle Kost.
Unsterblichkeit bleibt dann ihr Glaubensziel,
Auf das hin alle Gläubigen doch hoffen,
Im Gottesglauben tief davon betroffen –
So wird Bescheidenheit zum wahren Ziel.
Die Gläubigen werden zu Gott beten,
Demütig die Barmherzigkeit erhoffen.
Sie wissen, dass sie sündhaft und getroffen
Vor ihren Schöpfergott am End' hintreten.
Glaubende nehmen sich gern zurück,
Ihr Gott allein trifft die Entscheidung,
Ob da trotz Zweifel oder langer Meidung
Der Glaube dennoch lebenslang im Blick.
Bescheidener macht offenbar der Glaube
An einen mächtigen und höhern Gott.
Der Glaubende ist nicht sein eigener Gott,
Er wird sich damit keine Zukunft rauben.
Dem Reichen wie dem Armen blüht doch nur der Tod
Und keiner kann ihm von der Schippe springen.
Es hilft auch keine Flucht, kein flehend' Singen,
Kein Mensch entgeht der Sterbenot.
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