Banalisierung der Lebensführung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Banalisierung der Lebensführung

Im Kreis kam jüngst die Frage auf,
Ob Menschen dümmer werden.
Sieht man auf manchen Lebenslauf,
So sagten Forscher, die das lehrten:

Inzwischen deutet der IQ an,
Dass Jugend heute im Verstehen
Nicht mehr mit früherer mithalten kann,
Wenn Aufgabenlösungen anstehen.

Tatsächlich lassen die Interessen
Sich heute schwerlicher vergleichen,
Weil sie – ganz medial gelesen! –
Gedrucktem den Garaus bereiten.

Was heute oft Erfüllung findet,
Ist Daddelei ohn' Sinn und Ziel,
Wo Lebenszeit vorüberschwindet,
Wenn dieses wird zum Dauerspiel.

Mit Spielstress gleitet ins Banale,
Was an Bildschirmen ständig läuft:
Man meint, man wäre in Globalem,
Während die Seele längst ersäuft.

Verschwendet werden Lebenszeiten,
Verjuxt mit Nebensächlichkeiten.
Horizonte lassen sich nicht mehr weiten,
Wenn über Tasten Hände gleiten.

Der Mensch ist nur Mensch, wenn er spielt?
Das gilt vielleicht bei kleinen Kindern.
Wo das auf Zeitverschwendung zielt,
Kann es Erwachsendasein mindern.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Banalisierung der Lebensführung

61 mal gelesen
28.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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