Auftakt der Veränderung
Ein Gedicht von
Joanna Nawrot
Was hast du dir unter die Haut geschrieben? Wen hast du einverleibt? Wer ist zurückgeblieben nach dem Toben des Orkans zwischen den Haltestellen des Lebens? Was knetet dir die schmerzvollen Verspannungen aus deinen Halswirbeln heraus? Vor wem entblößt du dich jetzt schon, bevor die ersten Blätter vom Himmel fallen?
Bleib im Takt des Herzens mit deinem Schritttempo, überhol die Jahreszeiten nicht. Ertrage die Hitze und die Kälte, den Schweiß und den Frost auf deiner Stirn. Betaste die Veränderungen unbefangen im Werden. Ertrage diese beißende Konstante. Sie gewährt dir Absprünge zum Seelenfrieden, bettet abendliche Fluglinien zwischen Regenbogenfäden deiner Gezeiten, lässt dich den goldschimmernden Morgentau aus der Ferne riechen.
Die Veränderung macht dich frei.
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