Aufbegehrende Seele
Ein Gedicht von
Angelika Zädow
Berlin Philharmonie, Mai 2017
Nein!
Sie möchte um sich schlagen
vor hilfloser Wut und ohnmächtigen Tränen
Die Schläge der Wirklichkeit,
die Wucht des Lebenssturmes,
nicht auszuhalten!
Weg hier, nur weg -
aus dem Höhlendunkel der Tatenlosigkeit,
weg aus dem Gedankenchaos,
in dem Angstdämonen hinter jeder Ecke lauern
weg aus der Ausweglosigkeit,
in der tausend Arme sie wie im Spinnennetz umfangen
weg, einfach weg!
Sie kämpft mit Herz und Hirn,
mit dem, was war und dem, was ist,
mit Hoffnungsträumen und Erfahrungswerten
um den Schritt in die Zukunft hinein
diesen einen kleinen Schritt,
den nur sie gehen kann
der ihren – ja IHREN - Weg so unverwechselbar macht
Da - mitten im Brausen der Töne und Klänge:
wie eine Explosion
eine gewaltige innere Erschütterung
Und was eben noch schwarz und wirr,
wo eben noch Abgrund und Unwegsamkeit drohten,
ebnet sich alles sanft
wie das Meer nach dem Sturm
Vor ihr breitet sich
die Zukunftslandschaft aus
Ihren Weg sieht sie
deutlich und klar wie nie zuvor
Ja!
Begehrende Seele
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