Auf dem Galgenberg

Ein Gedicht von Jasmin Pahlisch
Schaurig dunkel ist die Nacht,
nur Nebel leis' mit leichten Schwingen
zieht über jenen Ort dahin,
wo einst die Toten hingen.

Gleißend weißes Mondenlicht
tränket plötzlich gar den Hügel
und in Gräbern, die keiner mehr kennt,
öffnet der Tod den Toten den Riegel.

Es scharrt in der Erde und modernde Hände
finden den Weg in den Glanz.
Grausige Leichen im weißen Gewande
rufen zum Totentanz.

Blutrote Blätter wirbeln gewagt,
es zucken die knöchernen Glieder
und derweil ein G'rippe schlägt auf Knochen den Takt,
der Wind heult schaurige Lieder.

Die Turmuhr schlägt zur ersten Stunde,
urplötzlich herrscht dumpfes Schweigen.
Der Mond wird vom Nebel verhüllt,
nur die blutroten Blätter beenden den Reigen.

Informationen zum Gedicht: Auf dem Galgenberg

1.725 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
31.10.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige