Ansprache einer traurigen Braut

Ein Gedicht von Annelie Kelch
Ich lese schrecklich gern Gedanken - ganz besonders deine, dein ungestümes Mienenspiel sagt mir, woran ich bei dir bin. Das ist der Grund, weshalb ich manchmal weine und längst vermute: Das mit uns hat keinen Sinn.

Doch wenn du fort bist, fühl ich mich alleine,
mir ist zumute dann, als regne es in alle Zimmer,
als schleiche sich ums Haus ein eisig kalter Wind.
Dann rede ich mir ein, ich liebte dich noch immer
und dass wir mehr als nur ein Brautpaar sind.

Du wolltest nicht mehr von mir lassen,
obwohl ich dir beizeiten zu verstehen gab,
dass wir nicht wirklich zueinander passen
und dass ich jemanden in meinem Herzen hab,

der mich nicht liebt, und andere Wege geht als ich.
Ich hab' gesagt: 'Du wirst mich eines Tages hassen.'
Du aber wolltest nicht mehr von mir lassen …
nun schiebe bitte nicht die ganz Schuld auf mich!

Informationen zum Gedicht: Ansprache einer traurigen Braut

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28.02.2017
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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