An einer Krise reifen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
An einer Krise kann man reifen.
Sie öffnet uns ein Scheunentor.
Erst später wird man es begreifen,
denn man ist schlauer als zuvor.
Ein Notfall kann uns Wege weisen,
die sehen wir im Alltag nie.
Denn die Gedanken werden kreisen,
beflügelt wird die Phantasie.
Wer Pech erfährt, der muss sich stellen.
Er nimmt es nicht so einfach hin.
Ein Vorurteil wird er nicht fällen.
Die Sorgfalt hinterfragt den Sinn.
Man sucht erst dann nach neuen Wegen,
ist unser Holzweg offenbar.
Und kommt uns etwas nicht gelegen,
dann macht man die Geschütze klar.
Gedöst wird auf der Sonnenseite.
Und gar nichts zieht uns in den Bann.
Doch steht man einmal in der Kreide,
dann fängt das Hirn zu denken an.
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