An die Oder

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
O du Oder! unbeugsamer Strom!
Dich hält kein Eis auf; und keine Zeit.
Du trittst über Ufer, bist kein Phantom;
Und in dir fliesst: Die kühle Ewigkeit.

Und wer dich liebt, du "edles Bauernweib,"*
Braucht Stärke, Mut und viel Vertrauen.
Du bist ein Fluss, mit Maskenleib;
Und tust so stürmisch, über Auen schauen.

Du züngelst und schiesst und, kannst so lieb sein,
Wo du Badende und Boote begehrst.
Und an dir Oder: trinkt man gern Wein.

Ich weiss schon, das du, die Schifffahrt erschwerst;
Und man hält dich, für gefährlich, gemein.
Doch ich will, das du mein Herz verzehrst.



* Aus: Die Oder Lebenslauf eines Flusses, von Uwe Rada

Informationen zum Gedicht: An die Oder

1.074 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
03.01.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige