Am Tag des Herrn
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Wir feiern nun den Tag des Herrn
mit der Familie und beim Grillen.
Wir streiten nicht, man hat sich gern.
Und jeden Hunger wird man stillen.
Die Sonne lacht, wir lachen mit.
Ein Prost mit Cola und mit Sprudel.
Und allseits: Guten Appetit!
Gleich mampft das ganze Menschenrudel.
Die Mutter wischt, so gut es geht,
das Fett vom mitgebrachten Teller.
Man weiß, das ist ihr Dankgebet.
Und keiner treibt sie an: Mach schneller.
Die Kinder toben mit dem Ball.
Sie rutschen, springen und sie schaukeln.
Doch bald verebbt der Lärmkrawall,
weil Schmetterlinge um uns gaukeln.
Die Welt steht eine Weile still.
Wir sind ein Teil von dessen Wunder.
Im Abseits liegt der Alltagsdrill.
Und später geht die Sonne unter.
Die Kinder sind vom Spiel erschöpft.
Der Herrgott legt sie in die Betten.
Ein Fläschchen Rotwein wird geköpft,
denn Brot und Wein kann jeden retten.
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