am Tag danach (Weiberfastnacht)

Ein Gedicht von Hans Witteborg
am Tag danach –
oh, Weh und Ach!
so klagt die Auswärts-Sünderin,
„war ´s so, wie ich auch wirklich bin?“

Im Zweifel war ´s der Alkohol,
das Gläschen heben: „Nun zum Wohl!“
Zum Wohl der größten Narretei,
bricht „Männe“ nun das Herz entzwei?

Kann er den Seitensprung ertragen?
Man kann ihn doch nicht selber fragen!
Vielleicht bemerkt er´s aber nicht.
Ich stelle mich dem Gott´s –Gericht.“

Zur Kirche geht sie auf die Schnelle
geradewegs zu jener Stelle,
wo im „Kabuff“ man ohrenbeichtet
und sein Gewissen so erleuchtet.

Befreit von aller Seelenqual,
denkt sie „also beim nächsten Mal
bin ich nicht mehr ganz abgeneigt,
wenn man soviel Verständnis zeigt!“

Informationen zum Gedicht: am Tag danach (Weiberfastnacht)

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17.02.2012
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