Am Scheideweg

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Fiktion -

Hell scheint die Sonne, er sieht und spürt sie nicht,
Verzweiflung, Ängste verzerren sein Gesicht
düstere Gedanken ihn nicht loslassen,
er beginnt sich selbst immer mehr zu hassen,
will diesem Hass entfliehen, aber wohin?
Im jetzigen Leben sieht er keinen Sinn,
keinen Ausweg aus seelischer Sackgasse,
außerdem ist er ständig knapp bei Kasse.
In Bälde droht ihm die Obdachlosigkeit,
mit Verwandten und Freunden liegt er im Streit,
für Frauen ist er kein attraktiver Mann
finanziell er ihnen gar nichts bieten kann,
arbeitslos und dem Alkohol verfallen
wird er keiner einzigen Frau gefallen.

Von Weinkrämpfen er heftig geschüttelt wird,
wirkt erst echt orientierungslos, verwirrt.

Eine Frau ihm entgegenkommt, bleibt stehen,
sie kann ihm seine Seelenpein ansehen,
auch sie ist einst durch die Hölle gegangen,
hat sich zum Glück seelisch wieder gefangen.
Sie spürt für den Fremden eine Sympathie
und eine unerklärliche Empathie,
so als wären sie beide seelenverwandt,
hätte sich im früheren Leben gekannt.

Sie gehen eine Liebesbeziehung ein,
allmählich wird wieder "normal" sein Dasein,
er findet Arbeit, legt seine Trunksucht ab.

Die beiden schwören sich Treue bis ans Grab.

Informationen zum Gedicht: Am Scheideweg

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07.12.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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