Altkleidersammlung

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Aus allen Nähten platzt der Schrank,
mit Wäsche als ich war noch schlank.
Die wird von mir heut aussortiert,
für Neues, das mein Mann recht stiert.
Nach rechts kommt das was unmodern,
und links, das was ich hab noch gern.

Schon nach einer knappen Stund,
da reib ich mir die Augen wund.
Der Stapel rechts ist riesengroß
und links, da liegt ein Häuflein bloß.
Mein Mann, der staunt, fragt unzufrieden:
“Wie hast du dich denn nur entschieden?“

“Links liegt was ich täglich brauch,
die Reizwäsche natürlich auch.
Das was ich rechts hab hingelegt,
ist das, wie man zu sagen pflegt,
ich schon sehr lange nicht anzieh.“
Da meint er nur: “Rechts fehl`n die Knie.“

Informationen zum Gedicht: Altkleidersammlung

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09.02.2012
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