Als die Nacht ein Kind verlor
Ein Gedicht von
Jojo Rekowski
Einst schlug ein Vater seinen Sohn
Brachte er ihn um des Monatslohn?
Das Geld ist weg, welch Streich!
Der Brief leer, der Vater bleich
Der Sohn auf eine Linde flieht
Ein Licht bricht und stirbt,
den Augenreiz ganz verwirkt
Der Himmel schon blutig rot
so wie des Kindes Not
Die Nacht währt furchtbar kalt
Ihm dünkt es dunkelt
ein Stern schon funkelt
Es graut dem Morgen
Die Sonne in Sorgen,
die Nacht währt ewig lang
Die Mutter ruft: Geschwinde!
Der Vater beichtet seine Sünde
Es gab zum Prügeln keine Gründe
Im Winde klettert nun das Kinde
an der Rinde hinab die Linde
Still währt die Nacht, der Sohn in den Tode stürzt
Das Geld genommen in Eile
hat die Mutter vor einer Weile
In Scham sie hats verschwiegen
Wollt damit des Vaters Sucht besiegen
Alkohol und Lüge. Wer gibt den Eltern nun eine Rüge?
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