Als Bacchus

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Als Bacchus

Als Bacchus an die Hand mich nahm,
Wurde mein Leben so gar nicht zahm,
Denn er schlich immer still und leise
Sich ein in meine Lebensreise.

Nun wär' das eigentlich nicht schlimm,
Doch damit kam zu mir Unsinn,
Weil er mir immerzu erklärte,
Dass Unfug diese Erde nährte.

Mit barocker Fülle ausgestattet,
Manchmal kühn, doch meist ermattet
Nahm ich zu mir auch den Hopfen -
Und manchen weißen, roten Tropfen.

Wie ich den Irrsinn wohl ertrage,
Wenn damit vernebelt meine Tage,
Nur wach mir noch zur Überzeit
Die Frau - sie hatte halt Mitleid…

Bacchus gab mir keine Klarheit,
Auch keine Sicht auf Deutungshoheit:
Als Dichtungen sich zu mir neigten,
Konnte den Weg er mir nicht zeigen.

So musste ich mich doch entschließen,
Den Alkohol nicht zu genießen,
Verzicht mir deshalb auferlegen,
Dass sich der Geist kann frei bewegen.


©Hans Hartmut Karg
2025

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Informationen zum Gedicht: Als Bacchus

14 mal gelesen
13.03.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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