Alltagsklage eines Vampirs

Ein Gedicht von Alke Jeskulke
Alle Tage ruh ich aus
von der Nächte grauser Plage
liege friedlich in dem Sarge
unten in dem alten Haus

Doch am Abend muss ich raus.
Allnacht packt mich meine Lust
pocht das Herz mir in der Brust
breite meinen Umhang aus,

Allnacht fliege ich hinaus
such im Häusermeer der Städte
eine möglichst junge, nette
Braut für meinen Hochzeitsschmaus.

Saug das Blut aus ihr heraus.
Wird im Osten es dann heller
kehr ich heim in meinen Keller
unten in dem alten Haus.

So sieht nun mein "Leben" aus
Alltags schlaf ich in dem Sarge
mach die Allnacht mir zum Tage
und verbreite meinen Graus.

Könnte ich doch im alten Haus
meinen Alltag wieder leben
mit der Sonne mich erheben
und aus meinen Federn raus.

Aber ach, der Allnacht Graus
ist zum Schicksal mir gedacht
und so flieg ich Nacht für Nacht
such mir meine Opfer aus.

Alke Bolte März 2011

Informationen zum Gedicht: Alltagsklage eines Vampirs

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04.09.2013
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