Ahnenerinnerung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ahnenerinnerung

Ja, dem Ehrentag der Erinnerung
gilt auch das heiligende Werk,
dem es glingt,
die gegangenen Seelen zu ehren,
die mehr sind,
als Erinnerungsschatten.

Wie sollten Ahnen denn anders
den Lebenden nahe sein,
wenn sie augenlos aus dem Sinn
mit unserer Fraglosigkeit
dem Heute entzogen sind,
uns nicht mehr erreichen?.

Zerstreuen will uns die Zeit,
Ablenkungen haben beschlossen,
dass in die wabernde Tagwelt
mit Verdrängung und Umdenken
das Gewesene verlorengeht,
weil dem Strahlenden wir nachlaufen.

Doch auch wir werden zu den Ahnen gehen,
die sie sich nicht mehr aufmachen können.
Still und anspruchslos ruhen sie im Geviert,
Kein Laut begleitet da ihre und unsere Fragen
Und doch werden wir ihnen nahe sein,
sie mit unserer Nähe beehren müssen.

Was haben sie alles für uns getan?
Wie haben sie uns gefördert, geliebt,
uns in die reale und irreale Welt eingeführt,
dass uns diese nicht mehr übermannen kann
und uns doch Heimat geworden ist
im Streit der Meinungen?

Ihr Tod zwang uns zum Mündigwerden,
Gegangene können uns nicht mehr begleiten.
So werden wir sie mit vielen Spätblumen ehren,
im Gebet ihnen Trost und Auferstehung zusprechen,
sie ehren und würdevoll daran erinnern,
dass sie uns getragen haben.



©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Ahnenerinnerung

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08.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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