Ach, Mozart!

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ach, Mozart!

Dich hat man damals missverstanden
In einer Zeit der Revolution,
Als Du dort selig aufgestanden,
Als Vaters Krone, Musensohn.

Wie kann ein kleiner, lieber Mann
Die Musik so sehr neu erfinden,
Dass er mit Wundertönen dann
Hass und Streit wird überwinden?

Undank bleibt der Welten Lohn:
Klein war die Todesanzeige,
Als abging Leopolds Sohn –
Nie ertönt mehr seine Geige!

Man maß ihn mit Körpermerkmalen,
Den Lebensnebensächlichkeiten,
Den Umzügen, den Liebesqualen
Und dass er Armut musste leiden.

Der Zauberflöte Himmelsgold,
Das Wagnis eines Librettisten,
Schien wirklich von weit hergeholt,
Doch die Musik konnte sich brüsten.

Mozart und der Schikaneder
Haben das Köpfen überwunden!
Doch dazu stand man erst viel später,
Als man zum Zauber hatt' gefunden:

Ein Märchen sieht die Kraft der Sonne,
Der Liebe, des Menschengeschlechts.
Das Rätsel hin zu Freiheit, Wonne
Ward Klang und Ziel des Musikrechts.

Wie kann man Kriege überwinden,
Gulags, das viele Menschenschlachten,
Wenn wir nicht Zauberflöten finden,
Nur anderen nach dem Leben trachten?

Verzaubernd sind die Himmelstöne,
Mozart wird uns ein Märchen bleiben.
Doch wer dadurch die Welt versöhne,
Verhindert dann auch das Entleiben.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Ach, Mozart!

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04.06.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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