Ach, Christiane...
Ach, Christiane...
Wie warst Du mir ein Leben lang so zugetan
Und immer doch die Herrin meiner Tafel!
Wie hätte ich die Staatsgeschäfte, das Dichterleben
Jemals gemeistert, wärst Du mir nicht gewesen?
Du warst in Praxisklugkeit mir sehr weit voraus,
Warst Helferin, Beraterin, dienende Magd,
Nachsichtig mit den ganzen Unzulänglichkeiten,
Wenn aushäusig in mir der Mann erwachte.
Allein, ich lebte gern den Traum des Dichters,
Ganz stark in unserem Weimar eingehegt.
Frei ging es hin zur Ilm, zum Gartenhaus,
Denn täglich braucht' ich meine Schritte.
Mein Haus, es wurde erst durch Dich belebt,
Diskret konntest Du Gäste reich bewirten.
Gut hast Du's überwacht, im Haus gehalten,
Selbst wenn der Freunde viele zu uns kamen.
Wie wäre arm mein Leben ohne Dich geblieben,
Nur sehnend endlos langer, leerer Traum,
Hätte ich Dich niemals im Glück gefreit
Und wäre die Natur nicht hold geblieben.
Jetzt liegst Du fern von mir begraben,
Einsam und fast allein lieg' ich mit Schiller.
Doch ewig bleibt mein Herz dankbar erfüllt
Als Hoffnung, dass wir dereinst uns wiedersehen.
©Hans Hartmut Karg
2021
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