Abspeisen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man speist uns ab mit dreisten Lügen.
Wir werden hinters Licht geführt.
Wir sehen, wie sich Balken biegen,
und bleiben davon unberührt.

Wir sind kein Freund von kurzen Beinen.
Und pfeifen auf ein 'fett gedruckt'.
Wir sind sehr gern mit uns im Reinen,
und wenn uns überhaupt nichts juckt.

Uns wird so vieles vorgegaukelt.
Der Mund wird wässrig, doch man weiß,
wir werden sicher bald verschaukelt,
und drehen uns im Teufelskreis.

Die Wahrheit will kein Mensch verbreiten.
Denn darauf ist kein Mensch geeicht.
Zum Schwindeln lässt man sich verleiten,
denn so, wird jedes Ziel erreicht.

Was wahr ist, möchte keiner hören.
Man lügt, und das ist sehr beliebt.
Und 'keine Sau' wird sich empören,
wenn man die Wahrheit von sich schiebt.

Informationen zum Gedicht: Abspeisen

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16.05.2014
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