1950 plus, Die Nachkriegszeit
Ein Gedicht von
Ewald Patz
Akim und Prinz Eisenherz,
Wurde gern gelesen;
Neunzehnhundertfünfzig ' rum
Ist es wohl gewesen.
Weismüller- in manchem Film,
Sah man ihn auf dem Baum;
Tarzan wollte jeder sein,
Doch es blieb ein Traum.
Plötzlich kam mit einem Schlag
Zu uns Rock and Roll;
Elvis und Bill Haley auch,
Fanden wir ganz toll.
Negermusik schimpfte man
In der Elternschaft,
Doch die Musik blieb besteh'n,
Denn sie hatte Kraft.
Auto fahren war nicht drin-
Moped wurd ' gefahren-
Zig Modelle gab es doch,
Damals in den Jahren.
Als Lehrling verdiente man
Wirklich nicht sehr viel;
Das knappe Geld, das reichte kaum
Mal für ein Eis am Stiel.
Adenauer war der Chef-
Regierte mit Geschick,
Das Saargebiet und Helgoland,
Er holte es zurück.
Die Kriegsgefang'nen ebenfalls,
Sie kehrten endlich heim.
Vom Wirtschaftswunder sah man bald
Den allerersten Keim.
Und vierundfünfzig gab es dann
Das Fußballspiel in Bern,
Was war das für ein Freudenfest,
Ich denke daran gern.
Fritz Walter siegt mit seinem Team-
Schlägt Ungarn drei zu zwei.
Kein Fernseh'n gab's,am Radio
War' n alle mit dabei.
Nur fünfzig Pfennig brauchte man,
Wollt' man ins Kino geh'n
Und konnte dann zwei Stunden lang
Schwarz-weiße Filme seh'n.
James Bond gab's damals leider nicht-
Nur Eddie Constantin;
Mit seinen Fäusten langte der
Auch ganz gewaltig hin.
Der Bohnenkaffee war noch knapp
Und wurde sehr begehrt.
Brigitt Bardot,die wurd' von uns
Als Sexsymbol verehrt.
Ach es war ' ne schöne Zeit-
Ich denke gern zurück.
Die Nachkriegszeit bescherte uns
So manches kleine Glück.
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