Freiheit im Zeh
Ein Gedicht von
Xenia Rajnor
Ich steh an der Ampel, warte zeitverschwendend
den Kopf unsinnig ungeduldig nach beiden Seiten hinwendend
Musik in den Ohren packt mich,
umarmt mich
inniglich
und ich fang an zu tanzen, beidseitig Kopfschütteln erntend
und ich
lass mich nicht stören,
denk nicht dran aufzuhören,
sondern lächel nur offen in verschlossene Gesichter,
wackel mit dem großen Zeh
und geh.
Ich lauf durch den Regen,
der läuft unaufhaltsam auf verschlungenen Wegen,
spring in Pfützen, über Ritzen,
tanz durch mein Leben,
mach Krach und lach,
bis mich jemand sieht, der nichts versteht.
dann lächel ich nur leise in mich hinein,
wackel mit dem Zeh,
lass ihn auswendig gelernte inwendig entkernte völlig konforme Masse
ohne jede individuelle Klasse,
eine ganz andere Rasse als meine eigene sein,
wackel mit dem Zeh,
lächel ihn an und geh.