Abschied und Sein
Wo es den Fluß zu Tale zieht,
von Fichten still gesäumt,
Stimmengewirr aus Mooren flieht,
des Tages letztes Bild verblüht,
die Zeit im Abschied träumt.
Dort steigt der graue Nebelgeist,
aus feuchtem Wiesengrund,
ein Bote, der zum Frühling weist,
sein Lächeln bald das Land durchreist,
das Marschgepäck ist bunt.
Des Käuzchens Ruf bewegt die Nacht,
der Dachs auf Beutezug,
ein Fuchs, der lang vom Schlaf erwacht,
tritt auf die Lichtung, mit Bedacht,
sein Blick, so hell und klug.
Wo immer auch ein Raubtier schleicht,
getarnt, von Dunkelheit,
ein Seelenstück Natur entweicht,
dass schnell des Schicksals Spur erreicht,
zum letzten Tanz bereit.
Doch liegt im Tau des Morgenlichts,
der Wahrheit heller Schein,
dass tief im Tod Erwachen glüht,
die Fülle aus der Leere blüht,
denn Abschied lebt, vom Sein.