Wasser weg oder Wasserweg

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Das Wasser rauscht, das Wasser schwillt
schrieb Goethe, der als Kenner gilt.
Dies Element, vom Lehrling gebucht,
wird doch allzu oft verflucht.

Die Sonne hoch am Firmament
sehr heiß auf unsre Beete brennt.
Das Dunkelgrün ließ staunend schaun,
nun wird’s allmählich hell und braun.

Der Hausherr sinnt, die Hausfrau schilt,
da aus dem Hahn kein Wasser quillt.
Die Pumpe ruht, der Schalter schweigt,
weil sich kein Lebenszeichen zeigt.

Da naht ein Auto und hält an,
ich sehe schon den Wasserhahn.
O ihr Götter habet Dank,
jetzt füllt sich bald der Wassertank.

Der Monteur, Klempner oder Installateur
sucht im Rohrnetz das Nadelöhr.
Ein enges viel zu kleines Rohr,
das kommt im Alter häufig vor.

Der Schleifer an den Rohren sprüht,
Finger weg, das Eisen glüht.
Ein Blick ins Rohr allen bestätigt,
da hat der Rostfraß sich betätigt.

Wenn man kennt die Fehlerquelle,
macht Arbeit Spaß an dieser Stelle.
Schraubenzieher und Franzosen
haben doch Monteure in den Hosen.

Links rum, rechts rum, festgeschraubt,
das Werk ist fertig eh man’s glaubt.
Rechnung schreiben, Unterschrift sammeln,
jetzt kann das Rohr wieder Jahre gammeln.

18.05.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Wasser weg oder Wasserweg

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18.06.2015
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