Montag bis Mittwoch

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der Rundfunk preist die Hochwetterlage,
denn es nahen doch die närrischen Tage.
Rosenmontag und Dienstag sind wir vogelfrei,
am Aschermittwoch ist der Trubel vorbei.
Nennt es Fasching oder auch Karneval
die fröhliche Stimmung gibt es überall.

Bunte Schlangen, Konfetti, Kamellen
und Helau-Rufe durch die Straßen schnellen.
Bier und Wein als Freudenspender,
heiße Musik vom Heimatsender.
Freche Sprüche und Kritik in der Bütt,
auf dem Heimweg geht mancher verschütt.

Endlich, was so lange verborgen,
frei heraus geredet, ohne Sorgen.
Ob die Politik oder die Spritpreis-Leiter,
die Themen sind ernsthaft heiter.
Das Wetter meint es diesmal gut,
man braucht nur Lippenstift und Hut.

Große Mädchen, kleine Frauen,
sehr viel Fleisch gibt es zu schauen.
Lachen, Tanzen, Küssen im Nu,
die Alten blicken vom Fenster zu.
Die Kamellen segeln durch die Luft,
Schweiß und Schminke sind der Duft.

Kapellen, Chöre, Tanzmariechen,
Ukrainer, Russen, Eurogriechen,
Polizisten, mit und ohne Hund,
alle geben uns dabei etwas kund.
Musik, die heute Gema-bewacht,
ist schöner, wenn sie handgemacht.

Zwei Tage lang selbst die Ostfriesen
diese fremde Stimmung geniessen.
Zwei Tage wird getanzt, geschunkelt,
gesungen, getrunken und gemunkelt.
Zwei Tage sind wir alle vogelfrei,
doch Aschermittwoch ist alles vorbei.

01.03.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Montag bis Mittwoch

17.578 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,5 von 5 Sternen)
-
01.03.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige