Krippentiergeschichte

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Einst nachts zu später Stund
lief die Katze zu dem Hund.
Der lag draußen bei den Schafen,
musste hüten und nicht schlafen.
Es leuchtete sehr hell ein Stern,
da kam die Katze besonders gern.

Doch sie war sehr aufgeregt
und hat sich erst einmal gelegt.
„Die Futterkrippe, in der ich liege,
nimmt der Mensch als Kinderwiege.
Ein kleiner Junge liegt darin
und alle Nachbarn gehen dorthin.

Selbst Leute, die hier unbekannt,
kommen plötzlich angerannt.
Sie nahen von allen Seiten,
ich sah sie selbst Kamele reiten.
Sie waren zwar noch nie da,
doch sie loben Josef und Maria.

Sie singen Lieder wie ein Chor,
da kommt viel Halleluja vor.
Und hörst du die Glocken läuten?
Was mag das alles nur bedeuten?“
Der Hund stellte die Ohren auf
und unterbrach den Hütelauf:

„Mein Herrchen sagt, in dieser Nacht
ist die Friedenshoffnung neu erwacht!“

24.12.2016 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Krippentiergeschichte

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24.12.2016
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