Fragen an den Papa

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Groß geworden ist unser Sohn,
sechszehn Jahre und drei Tage schon.
Mit sechszehn Jahren und drei Tagen
kommen schon die großen Fragen.
„Papa, sag, was mach ich bloß,
ich werde so eine Zicke nicht los?

Wenn ich mal quatsche in einer Ecke,
ich in der anderen sie entdecke.
Erst habe ich ihre Blicke nur vernommen,
später ist sie dann näher gekommen.
Sie lächelte mich an, ohne Grund,
und hörte mir zu, mit offenem Mund.

Sie beugte sich vor ganz unbewusst,
zeigte aus Versehen ihre BH-lose Brust.
Sowas sieht man nicht alle Tage,
da stellte sie mir eine Frage.
Ich war im Gesicht noch ganz rot
und verstand nur mit Mühe und Not.

Ihre Atmung wurde dann kräftig
und ihre Augen zuckten heftig.
Wie ein Hampelmann an der Leine,
öffneten und schlossen sich ihre Beine.
Sie redete laut und flüsterte leise,
besah meine Kleidung auf seltsame Weise.

Sie zog mich aufdringlich am Arm,
ihre Finger waren heiß, nicht nur warm.
So ein Verhalten hat mich verwirrt,
da bin ich schnell nach Hause geschwirrt.
Sag Papa, was ist nur los,
was will das Mädel denn bloß?“

03.07.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Fragen an den Papa

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03.07.2016
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