Feierabend

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der Feierabend nach erfolgreichem Tag
war heute so wie ich ihn mag.
Leuchtend ging die Sonne unter,
hielt bis dahin alle munter.
Drei Ballone waren gezogen,
der Hund ängstlich geflogen.

Die letzten Wespen suchten uns heim,
naschten von dem Traubenseim.
Die Spatzen in des Daches Ritzen
genossen noch die Sonnenspitzen.
Im Radio war Hit auf Hit,
da wippten viele Beine mit.

Im Feuerkorb die Funken stoben,
als würden Glühwürmchen dort toben.
Keiner quatschte, keiner sprach,
alles hing seinen Gedanken nach.
Die Mädels fingen an zu summen
und Vater wie ein Bär zu brummen.

Bis Mutter flüsternd alle bat:
„Sagt, wenn einer Hunger hat!“
Schnell wie eine gespannte Feder
hob einen Finger jetzt ein jeder.
Da fragte Mutter ziemlich laut:
„Ob sich auch einer in die Küche traut?“

Schließlich wurde mir empfohlen,
das fertige Tablett zu holen.
In der Küche konnte ich sehen,
Schnittchen und Getränke stehen.
Mit beiden Händen musst ich tragen,
dafür knurrt keinem mehr der Magen.

Ziemlich laut wurde gestritten,
um die Verteilung aller Schnitten.
Dafür waren dann alle leis,
als es gab am Stiel ein Eis.
Spät endete, was ich so mag,
dafür ist morgen ein Feiertag.

02.10.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Feierabend

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02.10.2014
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