Eine Frau braucht
Jahrelang habe ich die Frauen studiert,
habe das Küssen und Lieben probiert.
Bin dort ein- und aufgetaucht,
wo es die Frau will und braucht.
Ich habe ihnen den Rücken massiert,
weil dort am wenigsten passiert,
habe sie von hinten umschlungen,
dabei leise in ihr Ohr gesungen.
Es war nicht immer stubenrein,
doch das braucht es nicht zu sein.
Verpönt die Nutzung analer Orte
und der Gebrauch fäkaler Worte.
Ich schenkte ihnen die teuersten Blumen
und zum Kaffee schmackhafte Krumen.
Und war ich ganz besonders nett,
zeigten sie mir dafür ihr Bett.
Ich nahm ihnen die Einsamkeit
und schuf so manch Gemeinsamkeit.
Darum gibt es unterdessen
Nachwuchs zwischen Berlin und Hessen.
Doch heute passierte mir ein Malheur,
potz Knopfloch, Faden und Nadelöhr.
O, ihr Frauen, die ich so gerne mag,
ich vergaß das Gedicht zum Frauentag.
08.03.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann