Ein Tag der Poesie
Stoße ich morgens die Läden auf,
schau ich erst mal nach oben.
Nicht zur Nachbarin hinauf,
sondern wo nachts die Sterne stoben.
Die Sonne wandert am Firmament,
die Wolken schweben leis dahin,
wenn man dabei Schäfchen zählt,
hat die Neugierde auch Sinn.
Der Mond hat es heut nicht geschafft,
schnellstens zu verschwinden,
er leuchtet nun mit ganzer Kraft,
da kann man ihn leicht finden.
Wie vom Himmel gefallen nur,
ist der Garten weiß bedeckt,
in Wahrheit sind es Blüten pur,
die der Nachtfrost hat geneckt.
Mancher erlebt es zum ersten Mal,
drum wird der Anblick genossen.
Später zeigt sich dann die Qual,
dass man kein Foto hat geschossen.
05.05.2017 © W.R.Guthmann