Die Frauen über 40

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der Volksmund sagt, Frauen über 40
werden doch erst rege und würzig.
Sie werden eher vom Tiger gefressen,
wenn sie keinen Schutz besessen,
als von einem Mann geehelicht,
sagt der statistische Bericht.

Wer es nicht glaubt, schöpfe Kraft
und höre mal in die Nachbarschaft.
Mit 40 hat’ s die Frau geschafft,
ernährt sich selbst mit eigner Kraft.
Liebe ist noch kein Problem,
weil die Männer Schlange stehen.

Mit 41 hat ihr kleines Herz
Aussetzer, als wäre es ein Scherz.
Die Liebe zeigt erste Fehler auf,
sie nimmt so manches nun in Kauf.
Der erste Mann hat’s abgelehnt,
weil sich ihre Haut leicht dehnt.

Mit 42 bekommt sie ganz gespannt,
vom Doktor erste Krankheiten genannt.
Der Arzt verschreibt der Liebe
Fläschchen weise asiatische Triebe.
Sie hat sie zwar finanziert,
aber noch nicht konsumiert.

Mit 43 will sie es beweisen,
beginnt jetzt durch die Welt zu reisen.
Die Männer werden zwar gewählt,
doch am Ende nicht mehr gezählt.
Sie braucht nun einen Gigolo,
der ihr lobt Gesicht und Po.

Mit 44 kommt die neuste Masche,
stets ein Fläschchen in der Tasche.
Es ersetzt nun Hasch und Mohn
und erlaubt auch Desinfektion.
Dazu kommt nach meinem Wissen
auch das herzförmige Kissen.

Mit 45 wird alles absoluter, reiner,
nur der Körper schrumpelt kleiner.
Wer früher auf dem Rücken lag,
es jetzt kniend auf dem Sofa mag.
Manche Frau ist nur zu gebrauchen,
darf sie zwischendurch mal rauchen.

Ist die 46 endlich aufgetaucht,
wird ein Führerschein gebraucht.
Der Fahrlehrer, der Schweinehund,
wird der erste Scheidungsgrund.
Mündlich hat er sie belehrt
und sie fand das nicht verkehrt.

03.11.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Frauen über 40

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04.11.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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