Die Farben der Erde

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Die Farben der Erde wurden schon oft beschrieben,
je nach dem, was wir hassen und lieben.
Dem einen ist weiß und hell der Tag,
ein anderer ihn schwarz und dunkel mag.
Die finstere Nacht ohne Sonne nicht lohnt,
sie ist dann nur so hell wie der Mond.

Die Erde beim Laufen grau erschien,
doch vom Mond aus war sie sehr grün.
Das Wasser aus dem Rahmen fällt,
weil es kaum seine Farbe behält.
Was aus der Quelle sprudelt ist silberklar,
drei Schritte weiter es grau schon war.

Schaut irgendwo ein Tagebaurohr,
kommt bestimmt gelbe Brühe hervor.
Strömt es dagegen durch einen Teich
färben Algen es blau-grün sogleich.
Versinkt abends im Meer die Sonne,
badet sie rötlich als göttliche Wonne.

Braun ist die Rinde, golden das Harz
nach einem Waldbrand ist alles schwarz.
Blau sind die Beeren, die Klöße verlangen,
rot für das Fleisch von Tieren mit Stangen.
Unten drunter aus Heide und Moos schaun,
Pilze, deren Kappe rot oder braun.

Fahr ich nach Hause, das Essen wird zieh’n,
ist an der Kreuzung rot – gelb und grün.
Darunter lagen Schilder in kräftigem blau.
Ich nehme ein anderes mit zu meiner Frau.
Dreieckig weiß mit rotem Rand,
wird es auch „Vorsicht Busen“ genannt.

27.07.2019 ©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Farben der Erde

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29.07.2019
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