Die alte Gartenbank

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Auf unserer alten Gartenbank
sitzen alle, ob dick, ob schlank.
Sie stammt noch aus der Kaiserzeit,
als man zum Schwätzchen stets bereit.

Nachbarn kamen Rezepte tauschen
oder neuem Nachwuchs lauschen.
Als Holz planungspflichtig verteuert,
wurden alle Teile erneuert.

Jedes Jahr gibt es neue Farbe,
damit die Bank an Schutz nicht darbe.
Immer wird das gleiche gemalt,
stets als moosgrün bezahlt.

Irgendein verliebter Mann
fing ein Herz zu schnitzen an.
Doch es fehlen die Buchstaben
von dem Mädel und dem Knaben.

Hier werden Kartoffeln geschält,
aus Katalogen Kleider gewählt.
Die Bank sah Freud, aber auch Leid
und das bleibt auch alle Zeit.

Wir hoffen, die Bank wird respektiert
und bei Bedarf dann repariert.
Die Nachbarn kommen mit Bier und Witzen:
„Lasst uns auf eurer Banke sitzen!“

20.07.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die alte Gartenbank

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21.07.2014
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