Der Stein des Weisen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Suchst du auch den Stein des Weisen,
steh rasch auf und geh auf Reisen.
Lass die andern Schätze graben,
du willst diesen Stein nur haben.

Auch Goethe, ohne Pferd und Bahn,
lief suchend auf den Kickelhahn.
Unter dem grünen Blätterdach
er nur ein Röslein fand und brach.

Fontane reiste gern durchs Land
und dabei manchen Eckstein fand.
Dieser enthielt oft große Kunde,
doch leider nur vom Hunde.

Kolumbus jauchzte einst „Hurra“,
und glaubte, dass er Indien sah.
Er wähnte sich dem Steine nah,
da war es nur Amerika.

Der Leichhardt eine Schiffsfahrt buchte,
das wilde Australien besuchte.
Er tourte dort durch Stein und Sand
und dabei letzte Ruhe fand.

Armstrong hat es auf den Mond getrieben,
wo Sand und Steine er beschrieben.
Wenn er auch ein Fähnchen hisste,
den Stein des Weisen er vermisste.

Ich selbst war bei einer Suche dabei
und lief singend auf die Lorelei.
Doch der Weisenstein muss größer sein,
der Aufzug trägt mich auf den Königstein.

Mancher titschte einen flachen Stein
schon in ein ruhiges Wasser rein.
Taucht er dabei nicht in die Tiefe ein,
könnte es der Stein des Weisen sein.

07.11.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Stein des Weisen

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07.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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