Der Saurier

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Beim Gassi gehen im leichten Regen,
sah unser Hund, sich etwas bewegen.
Ein Tierchen huschte auf die Schnelle
in ein kleines Loch der Feldraindelle.

Auch wenn er keinen Krach gemacht,
im Hund war der Jagdtrieb erwacht.
Nicht nur Nase spitzen, emsig riechen,
auch näher an die Stelle kriechen.

Der fremde Duft war nun aufgetischt,
obwohl ihm das Tier erst mal entwischt.
Doch schon spitzte der Hund die Krallen,
um in das leichte Erdreich einzufallen.

Ich dachte erst, der macht nicht lange,
dann zischelt bissbereit eine Schlange.
Drum ließ ich ihn erst mal gewähren,
um zu stillen sein Instinkt-Begehren.

Mit beiden Pfoten auf die Schnelle,
buddelte er sehr mutig an einer Stelle.
Immer wieder hielt er ganz kurz an
und sah ob am Abraum was dran.

Ein kleines Tier, vielleicht ne Maus,
hatte hier ihr kinderreiches Haus.
Der Sand flog gerade und schief,
das Loch wurde sehr breit und tief.

Plötzlich hat der Hund gestutzt
und die sandige Nase sich geputzt.
Er wirkte nun ängstlich erschreckt
und ich sah schon, was er entdeckt.

Ein Saurier aus vergangenen Zeiten
schien gefährliche Krallen zu breiten.
Kampfbereit hat er zitternd geguckt
und beinahe schon Feuer gespuckt.

Ich habe mich mit viel Kraft gebogen
und den Hund rasch weg gezogen.
Denn, so ist das im Tierreich eben,
auch die Eidechsen wollen leben.

06.04.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Saurier

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06.04.2014
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