Der kippelnde Tisch

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der neue Tisch in der Küche kippelte,
ständig von links nach rechts trippelte.
Der heiße Kaffee zeigte Wellen,
die Tischdecke wies braune Stellen.
Als dann noch die Vase fiel,
war’s für den Heimwerker zu viel.

Und so holte ich in aller Eile
eine scharfe Säge und die Feile.
Sowas macht man gleich vor Ort,
das erspart doch den Transport.
Gemessen mit der Schneiderelle
ging es vorwärts auf die Schnelle.

Das Tischbein auf den Stuhl gelegt
und ritsch, ratsch hurtig abgesägt.
Mit der Feile den Grat verweht
und den Tisch dann umgedreht.
Geprüfte Qualität war wie immer,
der Tisch wackelte noch schlimmer.

Also noch einmal die Aktion,
beim nächsten Schnitt wird es schon.
Es ist auch letztlich dann geworden,
meine Frau verlieh mir einen Orden.
Das Gleichgewicht hat nun gesiegt,
die Tischplatte auf dem Boden liegt.

29.10.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der kippelnde Tisch

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06.11.2014
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