Der Baum

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ein Eichelhäher machte Ehre seinem Namen
ich war damals noch ein Kind,
und brachte einen Eichensamen,
den man hier nur selten find.

Hier stehen Obstbäume und Hecken,
reihenweise Linden, Birken, Buchen.
Selbst Nussbäume kann man entdecken,
aber so eine Eiche müsste man suchen.

Der Eichelhäher an den Winter dachte,
das steckt ihm so im Blut,
unterm Zaun er eine kleine Grube machte
und die Eichel dort vergrub.

Die Eichel war so gut versteckt,
Mäuse und Elstern suchten nach ihr.
Doch keiner hat sie rechtzeitig entdeckt,
sie keimte spross und wuchs zur Zier.

Den Touristen und Wanderern begehrlich,
aber der Natur zum Dank,
verschnitt ich die Äste jährlich
und bastelte unter ihr eine Bank.

Nun ist die Eiche ein stattlicher Baum,
die Äste wie Arme ausgebreitet,
zwar des Sägewerkers großer Traum,
doch ihr Ende wird schon eingeleitet.

Bald kommt die fahrbare Leiter,
mit dem Ast Schredder hintendran
wird durch die Kettensäge zerlegt,
was man nicht gebrauchen kann.

Der dicke Stamm,, der schwer und lang ,
ergibt vielleicht einmal einen Schrank,
oder er wird haltbar, schwer und karg
vielle6icht irgendwann mein Sarg.

06.09.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Der Baum

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06.10.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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